Die Zahl der Autos in den Großstädten wächst rasant. Einige Ballungsräume bewältigen Verkehrsstaus erfolgreich, indem sie neue Regeln für Autofahrer einführen. Wenn Kiew ihrem Beispiel nicht folgt, droht in den kommenden Jahren ein Straßenkollaps.
Mit dem Ende der Sommerferien kehrte in die ukrainische Hauptstadt ein enormer Stau zurück. Während der Hauptverkehrszeiten ist der Verkehr in der Innenstadt extrem schwierig, und oft stoppt die Schlange der langsam schleichenden Autos ganz. Experten glauben, dass sich die Situation auf den Straßen mit der Zeit nur noch verschlimmern wird und die ganze Stadt zu einem riesigen Stau wird.
Europäische Länder kämpfen seit langem mit einem ähnlichen Problem. Die Behörden fördern den öffentlichen Verkehr in der Bevölkerung. Viele fahren lieber mit dem Fahrrad – im Westen sind dafür alle Voraussetzungen geschaffen – Radwege und bequemes Parken. Mehrere Ringstraßen sind im Bau. Vor allem in den größten Hauptstädten - in London wird der Eintritt in die Innenstadt bezahlt.
Kiew muss noch eigene Maßnahmen gegen den drohenden Verkehrskollaps entwickeln. Unabhängige Experten schlagen vor, zunächst mehrere verkehrsfreie Ringstraßen zu bauen sowie das Zentrum zu entlasten - ein Maximum an Einrichtungen in andere Stadtteile zu verlagern. Außerdem soll ein bequemeres Netz von Stadtwegen entwickelt werden, damit die Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem nach Hause kommen können.
Die Behörden erwägen auch, Parkplätze an den Eingängen der Stadt zu bauen, um die Autos von Fahrern abzufangen, die außerhalb der Stadt leben und jeden Tag nach Kiew zur Arbeit kommen. Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen ihr Auto auf Parkplätzen stehen lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Büros gelangen und abends nach der Arbeit wieder auf einen privaten Pkw umsteigen.
Inzwischen hat die Arbeit in dieser Richtung in Kiew noch nicht begonnen - sie wurde nur von Beamten auf dem Papier genehmigt. Derzeit gibt es in der Hauptstadt der Ukraine keine einzige vollständige Ringstraße, und mit dem Bau von Parkplätzen wurde noch nicht begonnen. Bisher muss Kiew täglich im Stau stehen.
